Die Industrie ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland – und sie bietet vielfältige Jobmöglichkeiten. Besonders gefragt sind Fachkräfte in der Produktion, im Maschinenbau oder in der Elektrotechnik.
Doch wie gut wird man in diesen Berufen eigentlich bezahlt? Dieser Beitrag gibt einen aktuellen Überblick zu typischen Monatsgehältern in Industrie- und Produktionsberufen – ohne Studium.
Alle Angaben basieren auf offiziellen Quellen wie der Bundesagentur für Arbeit oder dem Statistischen Bundesamt.
Große Übersicht: Gehälter für 20 Industrie- und Produktionsberufe
Hier findest du eine übersichtliche Tabelle mit den durchschnittlichen Monatsgehältern der 20 häufigsten Industrie- und Produktionsberufe ohne Studium. Die Daten stammen aus offiziellen Quellen wie der Bundesagentur für Arbeit und wurden deutschlandweit erhoben.
Die Tabelle zeigt dir, wo sich Fachausbildung besonders lohnt – und wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Tätigkeitsfeldern sind.
Hier geht’s direkt zur großen Tabelle:
Beruf | Branche / Tätigkeitsbereich | Monatliches Bruttogehalt (Median) | Datenquelle |
---|---|---|---|
Industriemechaniker/in | Maschinenbau / Metallindustrie | ≈ 3.600 € | Bundesagentur für Arbeit |
Mechatroniker/in | Maschinen- u. Anlagenbau, Elektronik | ≈ 3.000 € | Bundesagentur für Arbeit |
Elektroniker/in für Betriebstechnik | Elektrotechnik / Instandhaltung | ≈ 3.900 € | Bundesagentur für Arbeit |
Maschinen- und Anlagenführer/in | Produktion (Bedienung von Maschinen) | ≈ 3.700 € | Bundesagentur für Arbeit |
Zerspanungsmechaniker/in | Metallbearbeitung (CNC-Fertigung) | ≈ 3.460 € | Bundesagentur für Arbeit |
Konstruktionsmechaniker/in | Metallbau / Stahlbau | ≈ 4.060 € | Bundesagentur für Arbeit |
Verfahrensmechaniker/in Kunststoff- und Kautschuk | Kunststoffindustrie | ≈ 4.600 € | Bundesagentur für Arbeit |
Chemikant/in | Chemische Industrie | ≈ 4.670 € | Bundesagentur für Arbeit |
Verfahrensmechaniker/in Beschichtungstechnik | Oberflächentechnik / Lackierung | ≈ 4.100 € | Bundesagentur für Arbeit |
Fachkraft für Metalltechnik | Metallverarbeitung (versch. Bereiche) | ≈ 3.760 € | Bundesagentur für Arbeit |
Schweißer/in | Metallbau / Industriemontage | ≈ 3.530 € | Bundesagentur für Arbeit |
Gabelstaplerfahrer/in | Industrie-Logistik / Lager | ≈ 2.480 € | Bundesagentur für Arbeit |
Fachkraft für Lagerlogistik | Industrie-Logistik / Wareneingang, -ausgang | ≈ 2.700 € | Bundesagentur für Arbeit |
Produktionsmitarbeiter/in (Helfer) | Produktion (Montage, Fertigung) | ≈ 3.490 € | Gehalt.de |
Werkzeugmechaniker/in | Werkzeug- u. Formenbau | ≈ 4.120 € | Bundesagentur für Arbeit |
Fachkraft für Lebensmitteltechnik | Ernährungsindustrie | ≈ 4.600 € | Bundesagentur für Arbeit |
Pharmakant/in | Pharmazeutische Industrie | ≈ 4.670 € | Bundesagentur für Arbeit |
Papiertechnologe/in | Papierindustrie | ≈ 4.600 € | Bundesagentur für Arbeit |
Medientechnologe/in Druck | Druckgewerbe | ≈ 3.890 € | Bundesagentur für Arbeit |
Holzmechaniker/in | Holzindustrie / Möbelproduktion | ≈ 3.760 € | Bundesagentur für Arbeit |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeldatlas
Warum Industrie- und Produktionsberufe gefragter denn je sind
Die deutsche Industrie steht unter einem hohen Wettbewerbsdruck – gleichzeitig fehlt es an Fachkräften. Allein in der Metall- und Elektroindustrie bleiben jährlich zehntausende Stellen unbesetzt, weil qualifiziertes Personal fehlt. Für Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung eröffnen sich dadurch stabile Berufsperspektiven – oft mit überdurchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten.
Der technologische Fortschritt sorgt außerdem dafür, dass Berufe in der Produktion anspruchsvoller und vielseitiger werden. Das macht sie nicht nur zukunftssicher, sondern auch lukrativ – gerade in tarifgebundenen Unternehmen. Spezielle Jobangebote für Industrie und Produktion findet man auf Online-Plattformen oder der Tageszeitung. Personalabteilungen melden für gewöhnlich ein großes Bewerberinteresse.
So viel verdienen Facharbeiter ohne Studium in Deutschland
Wer eine klassische Berufsausbildung in der Industrie abgeschlossen hat, kann mit einem monatlichen Bruttogehalt zwischen 2.700 € und 4.500 € rechnen.
Der Medianlohn in Deutschland lag 2023 laut Bundesagentur für Arbeit bei rund 3.800 € – viele Facharbeiter liegen also über diesem Wert.
- Beispielsweise verdienen Industriemechaniker/innen im Schnitt rund 3.600 € brutto monatlich.
- Elektroniker/innen für Betriebstechnik liegen sogar bei 3.900 €
- Mechatroniker/innen erhalten etwa 3.000 €.
Die genaue Höhe hängt stark von Branche, Tarifbindung und Betriebsgröße ab – in tariflich organisierten Betrieben ist der Verdienst meist spürbar höher.
Metall- und Elektroberufe: Starke Löhne für Spezialisten
Die Metall- und Elektroindustrie zählt zu den bestzahlenden Branchen für Facharbeiter ohne Studium.
Berufe wie Zerspanungsmechaniker/in, Werkzeugmechaniker/in oder Konstruktionsmechaniker/in liegen häufig bei 3.500 € bis über 4.000 € brutto im Monat.
So erzielen Werkzeugmechaniker/innen im Median rund 4.120 €, Konstruktionsmechaniker/innen etwa 4.060 €. Auch Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik, die oft in der Automobilzulieferung arbeiten, kommen auf etwa 4.600 € brutto.
Hier zeigt sich deutlich: Wer über eine spezialisierte Ausbildung und Berufserfahrung verfügt, kann in der Industrie sehr gutes Geld verdienen – ganz ohne Studium.
Produktionsmitarbeiter, Logistik & Co: Was ungelernte Kräfte verdienen
Nicht jeder Arbeitsplatz in der Industrie setzt eine abgeschlossene Berufsausbildung voraus. Viele Unternehmen beschäftigen auch ungelernte oder angelernte Kräfte – etwa in der Montage, Verpackung oder im innerbetrieblichen Transport.
Diese Tätigkeiten sind vor allem dort gefragt, wo manuelle Prozesse weiterhin eine zentrale Rolle spielen, zum Beispiel in der Automobilindustrie, im Maschinenbau oder in großen Logistikzentren.
Das Lohnniveau für ungelernte Kräfte liegt in der Regel unter dem von Facharbeitern, kann aber durch Schichtzulagen, Branchenzuschläge oder betriebliche Sonderregelungen aufgestockt werden.
Hier ein Überblick über typische Gehälter im Helferbereich:
- Produktionsmitarbeiter/in (angelernte Kraft): Medianlohn rund 3.490 € brutto monatlich. Einsatz meist in Montage, Verpackung oder Fließbandarbeit.
- Fachkraft für Lagerlogistik: Mit zweijähriger Ausbildung liegt das mittlere Bruttogehalt bei etwa 2.700 €. Tätigkeiten umfassen Warenannahme, Kommissionierung und Versand.
- Gabelstaplerfahrer/in: Mit einem Median von etwa 2.480 € brutto monatlich. Eingesetzt für den innerbetrieblichen Transport von Gütern. Verdienst abhängig von Erfahrung und Schichtsystem.
In tarifgebundenen Betrieben – zum Beispiel in der Metall- und Elektroindustrie – können diese Einkommen durch Zuschläge oder zusätzliche Urlaubstage noch attraktiver werden.
Auch wenn die Tätigkeiten meist körperlich fordernd sind, bieten sie vielen Menschen einen gesicherten Einstieg in die industrielle Arbeitswelt – oft mit der Option auf Weiterbildung und langfristige Übernahme.
Besonders gut bezahlte Berufe in Chemie, Kunststoff & Papier
Neben Metall und Elektro gibt es weitere Industriezweige, in denen sehr attraktive Gehälter gezahlt werden – allen voran die Chemie- und Kunststoffbranche.
Ein gutes Beispiel ist der Beruf Chemikant/in, bei dem das Median-Gehalt bei rund 4.670 € brutto im Monat liegt. Pharmakant/innen, die in der pharmazeutischen Produktion arbeiten, kommen auf ein ähnlich hohes Niveau.
Auch Papiertechnolog/innen, tätig in großen Papierfabriken, verdienen etwa 4.600 € monatlich. Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik liegen auf demselben Niveau und sind stark nachgefragt.
Diese Branchen profitieren von hoher Produktivität, starker Tarifbindung und einem traditionell hohen Lohnniveau – das macht sie für Bewerber besonders interessant.
Fazit: Industrie bietet Chancen – auch ohne Studium
Industrie- und Produktionsberufe gehören nach wie vor zu den stabilsten und bestbezahlten Tätigkeiten für Menschen ohne akademische Ausbildung.
Besonders in technischen Fachberufen wie Metallverarbeitung, Elektrotechnik oder Chemie winken monatliche Bruttolöhne von über 4.000 € – vor allem bei tarifgebundenen Unternehmen.
Doch auch einfache Tätigkeiten in Logistik oder Produktion bieten solide Einkommen, die durch Zuschläge weiter steigen können.
Die Analyse zeigt: Eine gute Ausbildung, Berufserfahrung und Spezialisierung zahlen sich aus – und bieten langfristige Perspektiven.
Gerade im Angesicht des Fachkräftemangels lohnt es sich, den Einstieg in die Industrie zu wagen oder in einen gut bezahlten Produktionsberuf zu wechseln.
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