Im Dezember 2007 waren insgesamt 646.000 Personen in der gewerblichen Zeitarbeit beschäftigt, wie aus einer Umfrage des IW Zeitarbeitsindex, durchgeführt vom Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA), hervorgeht. Diese Umfrage, an der rund 900 Zweigstellen von BZA-Mitgliedsfirmen unterschiedlicher Größe teilnahmen, zeigt einen Anstieg von 18,2% im Vergleich zu den offiziellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit von Dezember 2006, die 546.832 Beschäftigte auswiesen. Traditionell verzeichnet die Zeitarbeitsbranche zum Jahresende die niedrigsten Beschäftigungszahlen. Für das erste Halbjahr 2008 rechneten die befragten Unternehmen mit einem weiteren Beschäftigungsplus von 10,5%, obwohl der Fachkräftemangel als wachstumshemmender Faktor identifiziert wurde.
Ergebnisse der aktuellen Befragung
Ende Dezember 2007 belief sich die Zahl der Beschäftigten in der gewerblichen Zeitarbeit auf 646.000, verglichen mit 546.832 Ende Dezember 2006 laut Bundesagentur für Arbeit. Die Gesamtzahl der Zeitarbeitnehmer, einschließlich gelegentlicher Arbeitnehmerüberlassungen durch sogenannte Mischbetriebe, stieg auf 749.000 von 631.076 im gleichen Zeitraum. Somit verzeichnete die Zeitarbeitsbranche ein Jahreswachstum von 18,2%.
Regionale Entwicklungen in der Zeitarbeit
Auffällig ist, dass vor allem strukturschwächere Bundesländer wie Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Rheinland-Pfalz im Jahr 2007 die Spitzenreiter beim Beschäftigungswachstum waren. In den wirtschaftlich stärkeren Bundesländern wie Baden-Württemberg, Bayern und Hessen wurde dagegen ein Rückgang der Bewerberzahlen in Bereichen wie Metall und Elektro sowie technische Berufe festgestellt, was das Wachstum unter den Durchschnitt drückte. In Bundesländern mit einem wirtschaftlichen Schwerpunkt im Tourismus und in der Landwirtschaft, wie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, fiel das Wachstum ebenfalls gering aus.
Prognose und Repräsentativität der Umfrage
Laut der jüngsten Umfrage erwarten vier von fünf befragten Unternehmen bzw. Niederlassungen eine Zunahme der Beschäftigtenzahlen in den nächsten sechs Monaten, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Erwartungen im Oktober. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) führt im Auftrag des BZA den IW Zeitarbeitsindex durch, der etwa 19,4% des Marktes der gewerblichen Zeitarbeit abbildet und somit repräsentative Hochrechnungen ermöglicht. Im Vergleich dazu veröffentlicht die Bundesagentur für Arbeit ihre Daten mit einer zeitlichen Verzögerung, was die Aktualität und Relevanz des IW Zeitarbeitsindex unterstreicht.
Kurzprofil des BZA
Der Bundesverband Zeitarbeit (BZA) repräsentiert seit fast vier Jahrzehnten führend kleinere, mittlere und große Unternehmen der Zeitarbeitsbranche mit über 2.200 Geschäftsstellen. Er zeichnet sich durch die größte Anzahl beschäftigter Zeitarbeitnehmer und den höchsten Umsatz aus. Der BZA hat für das Jahr 2008 einen Mindestlohn von 7,31 € festgelegt, während der Einstiegslohn für Helfer im BZA-Tarifvertrag bei 7,38 € liegt.